Unser Modellprojekt „Perspektive Bleiberecht Dresden“ wurde von einer Jury aus der Verwaltungspraxis als eine von 29 herausragenden kommunalen Innovationen ausgezeichnet. Das „Bewährt vor Ort“-Siegel wird gemeinsam vom Deutschen Städte- und Gemeindebund und von Re:Form vergeben. Ziel ist es, bereits erfolgreich erprobte Lösungen aus der kommunalen Praxis sichtbar zu machen und ihre Verbreitung zu fördern.
Kommunale Verwaltungen stehen vor vielfältigen und komplexen Herausforderungen. Gleichzeitig entstehen überall in Deutschland innovative Lösungen, die diese Herausforderungen erfolgreich angehen. Was an einem Ort schon erfolgreich erprobt wurde, könnte an vielen weiteren Orten Wirkung entfalten. Um diese bewährten Lösungen sichtbar zu machen und ihre Verbreitung zu fördern, haben der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) und Re:Form – die von ProjectTogether geschaffene Allianz von Verwaltungspionier:innen – zum zweiten Mal das Siegel „Bewährt vor Ort“ verliehen. Ausgezeichnet werden kommunale Projekte, die in der Praxis nachweislich funktionieren und das Potenzial haben, bundesweit als Vorbild zu dienen.
Das Modellprojekt „Perspektive Bleiberecht Dresden“ im Sächsischen Flüchtlingsrat e.V. gehört zu den in diesem Jahr 29 prämierten Projekten. Eine unabhängige Jury aus Verwaltungspraktiker:innen hat das Projekt als besonders wirkungsvoll und übertragbar bewertet.
Das Modellprojekt „Perspektive Bleiberecht Dresden“ bietet in Dresden lebenden Geflüchteten eine individuelle, unabhängige und ergebnisoffene Perspektivberatung an. Ziel des Modellprojektes ist es, Langzeitgeduldete bei dem Weg in einen gesicherten Aufenthalt zu unterstützen und die Erteilungsquote von Aufenthaltserlaubnissen zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine aktive Kooperation zwischen der Beratungsstelle und der Ausländerbehörde Dresden vereinbart. Das Projekt ist im Aktionsplan Integration 2022 bis 2026 der Landeshauptstadt Dresden verankert und wird bis Ende 2026 von der regionalen Fachkräfteallianz finanziert.
Dr. Ramona Sickert, Projektkoordinatorin und Beraterin im Modellprojekt „Perspektive Bleiberecht Dresden“ im Sächsischen Flüchtlingsrat sagt zur Auszeichnung: „Das Modellprojekt bietet langzeitgeduldeten Menschen Unterstützung, um von bestehenden Bleiberechtsregelungen profitieren zu können. Die Auszeichnung auf dem Deutschen Kommunalkongress macht deutlich, dass der konstruktive Austausch unserer Beratungsstelle mit der Ausländerbehörde ein Vorbild für weitere Kooperationen von Integrationsakteuren in anderen sächsischen Kommunen sein kann.“
Denise Gräfe, Leiterin der Ausländerbehörde der Landeshauptstadt Dresden sagt zur Auszeichnung: „Das Modellprojekt unterstützt unsere Ausländerbehörde bei der Einführung und Umsetzung der Bleiberechtsregelung nach § 104c des Aufenthaltsgesetzes. Diese Regelung bietet langzeitgeduldeten Menschen in bestimmten Ausnahmesituationen eine erleichterte Bleibeperspektive. Damit eröffnen wir den Betroffenen eine echte Chance auf eine bessere Zukunft, fördern ihre nachhaltige Integration und tragen dazu bei, Unsicherheiten bezüglich ihres Aufenthaltsstatus zu verringern – insbesondere für diejenigen, die sich bereits gut integriert haben. Die Beratungsangebote des Flüchtlingsrats entlasten die Ausländerbehörde, indem sie bei rechtlichen Fragen und Anträgen unterstützen anbieten. Insgesamt verdeutlicht das Projekt, wie Kommunen und Vereine gemeinsam neue Wege finden können, um gesellschaftliche Probleme zu bewältigen. Diese innovative Arbeit wurde auf dem Deutschen Kommunalkongress gewürdigt – eine wertvolle Anerkennung für das Engagement aller Beteiligten!“
Weitere Informationen zum Projekt unter: https://www.saechsischer-fluechtlingsrat.de/projekt-perspektive-bleiberecht-dresden/
Hintergrund
Mit dem Siegel „Bewährt vor Ort“ werden erfolgreich erprobte Veränderungen der Verwaltungspraxis, ihrer Regeln ebenso wie Projekte ausgezeichnet, die gemeinsam von einer Verwaltungseinheit und einer gemeinnützigen Organisation umgesetzt wurden. Eine überparteiliche Jury aus Verwaltungspraktiker:innen hat 2025 zum zweiten Mal wegweisende kommunale Innovationen gewürdigt. Insgesamt wurden 29 Projekte in vier Themenbereichen ausgezeichnet:
- Gutes Ankommen und gesellschaftliche Teilhabe:
Innovative Ansätze für die Integration von geflüchteten und zugewanderten Menschen – 8 ausgezeichnete Lösungen - Klima- und Ressourcenschutz sowie Klimafolgenanpassung:
Kommunale Lösungen, die wirksame Reaktionen auf den Klimawandel liefern und Bürger:innen einbeziehen – 7 ausgezeichnete Lösungen - Nachhaltiges Bauen:
Projekte zur Stärkung ressourcenschonender Bauweisen, nachhaltiger Technologien oder beschleunigter Genehmigungsverfahren – 7 ausgezeichnete Lösungen - Verwaltung von morgen:
Digitale Tools, effiziente Prozesse und innovative Formen der Bürgerbeteiligung für eine zukunftsfähige Verwaltung – 7 ausgezeichnete Lösungen
Stimmen zur zweiten Verleihung von „Bewährt vor Ort“:
Alexander Handschuh vom Deutschen Städte- und Gemeindebund sagt:
„Die Auszeichnung auf dem Deutschen Kommunalkongress zeigt eindrucksvoll, wie Kommunen und Gesellschaft innovative Wege finden, um gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Sie sind ein inspirierendes Beispiel für den Ideenreichtum und die Entschlossenheit, die Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden zu verbessern.“
Robert Peter von ProjectTogether sagt:
„Die Bewährt-vor-Ort-Lösungen zeigen, was möglich ist, wenn Menschen und Organisationen verschiedener Bereiche zusammenkommen und gemeinsam Lösungen für lokale Probleme entwickeln. Zivilgesellschaft und Kommunen können richtig was, und wir sollten dieses Potenzial noch stärker nutzen und kluge Ideen teilen“
Weitere Informationen zu den ausgezeichneten Lösungen, der Jury sowie den Kriterien unter: www.reform-staat.org/bewaehrt-vor-ort/ Bewerbungen für die nächste Vergabe von „Bewährt vor Ort“ sind ab Herbst 2025 über die Website möglich.
Zu Re:Form
Re:Form ist eine Allianz für den Staat von morgen und bringt Verwaltungspionier:innen aus Bund, Ländern und Kommunen zusammen. Gemeinsam erproben sie die Instrumente und Methoden, die heute schon den Staat von morgen verwirklichen. Re:Form ist eine Initiative der gemeinnützigen Organisation ProjectTogether und wird von der Stiftung Mercator gefördert.
Zum Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB)
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) vertritt als kommunaler Spitzenverband die Interessen von rund 11.000 großen, mittelgroßen und kleinen Städten und Gemeinden gegenüber Bund, Ländern und auf der europäischen Ebene.
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