Ausgebucht – Fachtag „Das Aufenthaltsgesetz aus feministischer Perspektive betrachtet“

Ausgebucht - Fachtag „Das Aufenthaltsgesetz aus feministischer Perspektive betrachtet“

Wann

1. Oktober 2025    
9:00 - 17:00

Wo

Riesa Efau
Wachsbleichstraße 4a, Dresden

Veranstaltungstyp

Das Aufenthaltsgesetz spielt für in Deutschland lebende Drittstaatsangehörige eine zentrale Rolle, da es in vielerlei Hinsicht deren Aufenthalt regelt. Doch inwieweit folgt das Gesetz dem Gleichstellungsprinzip und bietet allen gleichermaßen Zugänge?Welche Bedeutung kommt dabei der Geschlechtergerechtigkeit zu? Diese und viele weitere Fragen möchte der Sächsische Flüchtlingsrat e.V. gemeinsam mit Fachkräften und Engagierten mit Berührungspunkten zum Migrations- und Gewaltschutzbereich näher betrachten und diskutieren. Der Verein lädt daher zu einem landesweiten Fachtag am 1. Oktober 2025 nach Dresden ein. Ziel des Fachtags ist es, das Aufenthaltsgesetz aus einer feministischen Perspektive zu betrachten, dieses kritisch zu hinterfragen und die strukturellen Ungleichheiten zu thematisieren, die es hervorrufen kann. Auch sollen regionale Praktiken in den Blick genommen werden. In Vorträgen, Diskussionen und Workshops sollen nicht nur der Status quo und der daraus resultierende Handlungsbedarf analysiert, sondern auch intersektionale Lösungsansätze entwickelt werden – sowohl für die Beratungspraxis als auch Politik. Ein besonderer Fokus liegt auf der langfristigen Unterstützung bestimmter Personengruppen bei der Sicherung ihres Aufenthalts.

Der Fachtag richtet sich insbesondere an Fachkräfte, die im Migrations- sowie im Gewaltschutzkontext arbeiten. Selbstverständlich sind aber auch sonstige Interessierte herzlich willkommen. Die Teilnahme ist kostenlos. Alle Teilnehmer*innen erhalten im Nachhinein ein Teilnahme-Zertifikat.
Es wird empfohlen, eigene Gesetzestexte – in analoger oder digitaler Form – mitzubringen.

Die Veranstaltung ist ausgebucht und die Anmeldung leider bereits geschlossen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Datum: 01.10.2025
Ankommen: 9:00 Uhr
Beginn: 09:30 Uhr
Ort: riesa efau (Kultur Forum Dresden e.V.), Wachsbleichstraße 4a, 01067 Dresden


Programm

(Programm-Flyer. Klicken zum Vergrößern)

Inputvortrag I
„Geschlechtergerechtigkeit im Aufenthaltsrecht? Ein Gleichstellungs-Check des Aufenthaltsgesetzes“

mit Pauline Ahlhaus und Pauline Hachenberg (Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Bereich Wissen, Beratung, Innovation der Bundesstiftung Gleichstellung)

In der aktuellen Debatte über Migration und Integration geraten Frauen mit ihren spezifischen Bedarfen allzu leicht aus dem Blick. Auch ihr Potential als Antwort auf den Fachkräftemangel wird kaum diskutiert. Die von der Bundesstiftung Gleichstellung herausgegebene Studie „Wie Geschlechtergerechtigkeit im Aufenthaltsrecht? Ein Gleichstellungs-Check des Aufenthaltsgesetzes“ der Autorinnen Dorothee Frings und Catharina Conrad fragt deshalb, welche Rahmenbedingungen das Aufenthaltsrecht schafft und wo sich darin ggf. Gleichstellungshindernisse verbergen.

Inputvortrag II
„Aufenthaltsrechtliche Herausforderungen bei geschlechts-spezifischer und häuslicher Gewalt – rechtlicher Überblick und Praxisbericht“

mit Vanessa Kayser (Rechtsanwältin und Fachanwältin für Migrationsrecht)

Frauen ohne deutsche Staatsbürgerschaft, die von häuslicher/geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind, stehen häufig vor erheblichen aufenthaltsrechtlichen Herausforderungen. Das deutsche Aufenthaltsrecht bietet in bestimmten Konstellationen zwar Schutzmechanismen, bleibt in der Praxis jedoch komplex und restriktiv. Der Input wird einen praxisorientierten Überblick über die relevanten Regelungen geben.

Workshop I
Between Law and Lived Reality: A Participatory Workshop on Intersectional Perspectives in Residence Law

mit Masha Aksiuchits (Educat e.V. – a collective doing political education) und Kajo Kramp (Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Refugee Law Clinic am Zentrum für Internationale Studien der TU Dresden)

The workshop aims at shedding light on different situations that are typical for immigrants under the German Residence Act. By taking into account the hidden privileges of professionals working in this field and by bringing the perspectives of different professions (e.g. lawyers or social workers) together the workshop is designed to widen the understanding of the respective problems individuals face when being subjected to the German Residence Act. The process will highlight the relevance of communities for migrants and refugees as well as the connection of information.

Der Workshop findet auf Englisch statt. The workshop will be held in English.

Workshop II
Er will zurück, sie nicht? - Praxisworkshop zu Bleiberechten geflüchteter Frauen und ihren Kindern

mit Hannah Franke (ausgebildete Sozialarbeiterin) und Salomon Gehring (Jurist)

Was passiert, wenn der Ehemann Deutschland verlassen möchte, die Ehefrau und Kinder jedoch bleiben wollen? Vor dem Hintergrund dieser in der Praxis häufiger auftretenden Konstellation gibt der Workshop einen Überblick darüber, wie geflüchtete Frauen und ihre Kinder in ihren Kämpfen um ein Bleiberecht in allen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit unterstützt werden können – und müssen. Wir nehmen Hemmschwellen im Umgang mit „dem Recht“ und ermutigen zur Zusammenarbeit mit Rechtsanwält*innen auf Augenhöhe. Ganz nebenbei räumen wir außerdem mit Mythen über behördliche Verfahren und das Rechtsdienstleistungsgesetz auf.

Workshop III
How to: Drei Fälle aus der Praxis

mit Mia Silberman (Rechtsanwältin), Anne Kämmerer (Rechtsanwältin) und Kiera Nordmann (Rechtsanwältin)

Im Workshop erarbeiten die Teilnehmer*innen gemeinsam mit drei Rechtsanwält*innen insgesamt drei praxisnahe, anspruchsvolle Fallbeispiele. Nach einem kurzen Einstieg in die Thematik bearbeiten die Teilnehmenden in Kleingruppen jeweils ein Fallbeispiel, das einen spezifischen Themenschwerpunkt in den Fokus nimmt – von der Sicherung des Lebensunterhalts über Gewaltschutz und Wohnungsauflagen bis hin zum eigenständigen Aufenthaltsrecht nach § 31 AufenthG im Trennungsfall.

Es wird empfohlen, eigene Gesetzestexte – in analoger oder digitaler Form – mitzubringen.


Informationen zur Versorgung

Den ganzen Tag über gibt es eine Auswahl an Kalt- und Heißgetränken sowie kleinen Leckereien. Während der Mittagspause bieten wir zusätzlich eine Auswahl an veganen und vegetarischen Kleinigkeiten an. In der Umgebung befinden sich außerdem mehrere Imbisse, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.


Informationen zur Barrierefreiheit

Der Veranstaltungsort ist über einen Fahrstuhl stufenlos erreichbar. Personen mit Assistenzbedarf können Begleitpersonen sowie Assistenzhunde gerne mitbringen. Über eine kurze Vorabinformation wären wir jedoch sehr dankbar. Ein besonderes Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderung/ Blindheit ist leider nicht vorhanden. Auch kann leider keine Gebärdendolmetschung angeboten werden. Unterstützungsbedarf kann aber gerne vorher mitgeteilt werden. Bei weiteren Nachfragen und individuellen Bedarfen bitten wir um eine vorherige Kontaktaufnahme über anmeldung@sfrev.de

 

Der Fachtag wird im Rahmen des Projektes „Meine Rechte. Meine Perspektiven – Empowerment-Projekt für Drittstaatsangehörige in Sachsen“ organisiert. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes sowie mit Mitteln der UNO Flüchtlingshilfe.