Venezuela versinkt im Chaos. Die Demokratie ist abgeschafft. Die Gesundheitsversorgung zusammengebrochen. Der Hunger hat die Menschen fest im Griff. In den Barrios sterben die Kinder. Zwei alleinerziehende Frauen und ihre Kinder stehen im Mittelpunkt des Films. Carolina kämpft gegen den Hunger und organisiert eine Nachbarschaftshilfe. Zum Schutz ihrer Tochter Victoria schickt sie diese in ein Kinderheim von Ordenschwestern. Eine Oase inmitten von Gewalt und Entbehrung. Kiara und ihre Kinder versuchen sich mit allen Mitteln durchzubringen. Gewalt, Prostitution, Betteln und Hunger sind an der Tagesordnung. Ihr Sohn Yorbenis (14) ist schon Verbrecher mit eigener Pistole. Der schmächtige Junge ist Teil der Tribu Gang und steht an der Schwelle selbst zum Mörder zu werden. Dann beschließt Kiara auch wie viele Andere vor ihr das Land Richtung Kolumbien zu verlassen. Ihre kleinen Kinder nimmt sie mit. Nur für Yorbenis reicht das Geld für ein Ticket nicht mehr. Kiara hat Angst, dass er in ihrer Abwesenheit ermordet wird. Denn die feindliche Gang jagt ihn ebenso wie die Polizei. Rund sieben Millionen Menschen sind in den letzten Jahren aus dem Land migriert, fast eine Million Kinder sind von den Flüchtlingen zurückgelassen worden.
Die deutsch-venezolanische Dokumentation „Das Land der verlorenen Kinder“ von den Autoren Marc Wiese und Juan Camilo Cruz, ab dem 04. Juli in deutschen Kinos zu sehen, macht die anhaltende humanitäre Krise in Venezuela sichtbar. Nur kurz vor der dortigen wegweisenden Präsidentschaftswahl am 28. Juli legt der Film damit ein eindrückliches Zeugnis ab, warum Millionen von Menschen das lateinamerikanische Land verlassen – unter anderem auch nach Sachsen, welches seit Jahren eine wachsende venezolanische Gemeinschaft beherbergt.
In Kooperation mit dem Zentralkino Dresden werden wir die Dokumentation zeigen und im Anschluss mit Menschen aus Venezuela ins Gespräch kommen, die Einblicke aus erster Hand in die humanitären, wirtschaftlichen und politischen Hintergründe im Land geben werden. Der Eintritt ist frei! Die Diskussion findet auf deutsch sowie auf spanisch mit deutscher Simultanübersetzung statt.
Einen Trailer zum Film gibt es HIER.