Von den Grundpfeilern des Lebens: Rechtsanwalt aus Afghanistan gewinnt Preis für Einsatz in deutscher Erinnerungskultur

Bis zur Machtübernahme durch die Taliban war Said Ramin Rahimi als Rechtsanwalt und Journalist in Afghanistan tätig – auch für deutsche Organisationen. Im Sommer 2022 wurde er evakuiert, da ihn seine Berufstätigkeit unter dem Terrorregime Kabuls in Lebensgefahr brachte. Drei Monate nach seiner Ankunft in Deutschland beginnt er ehrenamtlich im Verein „Willkommen in Bautzen“ aktiv zu werden. Eine lebensverändernde Entscheidung und eine, für die er nun in Berlin ausgezeichnet wurde.

Newsletter (10/25): Illegal? Egal!

Die Karawane des bundesweiten Netzwerks “Well’come United”, die wir als Verein unterstützt und an verschiedenen Stationen begleitet haben, stellte sich dem Zeitgeist entgegen. Es ging nicht um die Bewegungsfreiheit transnationaler Unternehmen oder des Waffenhandels, sondern um die der Menschen, die unter der “Globalisierung der Konkurrenz” leiden. In Zeiten der Abschottung und des Ausbaus von Asylknästen gehen weiterhin Menschen auf die Straße und bestehen auf Gerechtigkeit.

Aus Querfeld #7 – Kettershausen

Kettershausen: ein idyllisches Dorf in Bayern, zugleich ein Ort des Wartens und der Sprachlosigkeit. Der Text erzählt vom Alltag Geflüchteter im Abseits – zwischen Bushaltestellen, Maisfeldern und misstrauischen Blicken. Den ganzen Text findet ihr jetzt online auf unserer Website. Querfeld #7 könnt ihr außerdem als Print-Magazin bei uns bestellen: querfeld@sfrev.de. Und schon bald erscheint auch Querfeld #8 – voraussichtlich rund um den Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. Bleibt gespannt!

Newsletter (09/25): Kriminalität hat keine Herkunft – sondern Ursachen

Migration an sich führt nicht zu mehr Kriminalität – was auch viele wissenschaftliche Studien belegen. Mit Kriminalität stehen jedoch folgende Dinge in direktem Zusammenhang: Prekarität, Armut, Perspektivlosigkeit, Patriarchat, Ausschlusserfahrungen und unbehandelte Krisen. “Sozialer Mord” war eine Bezeichnung für das Elend der arbeitenden Menschen zu Beginn der Industrialisierung in England, bei dem jegliche Form von Kriminalität (auch “untereinander”) vorkam. Seitdem ist der Zusammenhang zwischen Kriminalität und Ungleichheit völlig klar. All das ist auf politische und gesellschaftliche Prozesse zurückzuführen, die uns alle angehen. Zu glauben, dass ein Deutscher unter denselben ungünstigen Umständen gutmütiger wäre als ein Ausländer, ist nichts anderes als Rassismus “für Dummies”.

“Ich habe nur noch meinen Kopf gegen die Wand” – Protokoll einer Abschiebung

Hamza A. ist seit dem 17. Juni 2025 in Dresdner Abschiebehaft und befindet sich seit dem 24. Juni 2025 ununterbrochen im Hungerstreik. Nach zwei gescheiterten Abschiebungsversuchen, wurde er am Mittwoch, dem 6. August 2025, trotz seiner körperlichen und psychischen Labilität nach Frankfurt überstellt – mit dem Ziel der endgültigen Abschiebung. Hier ist die Dokumentation unseres letzten Gesprächs. Zwischendurch drückte ich meine Zweifel aus, ob diese Erzählungen für manche Menschen “zu hart” wären. Hamza A. entgegnete: “Das ist aber die Realität”.

Newsletter (08/25): Hamza A. im Hungerstreik – Widerstand am Rand der Sichtbarkeit

Die ersten dokumentierten Hungerstreiks in der Geschichte fanden im mittelalterlichen Irland zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert statt: Wer sich von einem Fürsten oder Adligen ungerecht behandelt fühlte, hatte die Möglichkeit, vor dessen Haustür zu fasten, um auf die Dringlichkeit seines Anliegens aufmerksam zu machen und seine Ausweglosigkeit zu demonstrieren. Im Kern hat sich daran wenig geändert. Immer noch treten Menschen in der schwersten Ausweglosigkeit in den Hungerstreik – ein Mittel, das ihre Ohnmacht und die vorherrschende Ungleichheit sichtbar werden lässt. In Deutschland sind es seit Jahren vor allem Geflüchtete…