+++ Demonstration „Stoppt Abschiebungen nach Afghanistan“ am Samstag, 25.03.2017, 14 Uhr, Willy-Brandt-Platz, Leipzig +++

—Pressemitteilung afghanischer Geflüchteter aus Leipzig—

„Stoppt Abschiebungen nach Afghanistan“ ist eine selbstorganisierte Demonstration von afghanischen Migrant*innen und Geflüchteten. Sie richten sich gegen den Deal zwischen der deutschen und afghanischen Regierung, Afghan*innen gegen ihren Willen nach Afghanistan zurückzuschicken. Die Demonstration beginnt am Samstag dem 25.03.2017 um 14 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz, Leipzig.

„Wir sind gegen die Abschiebungen und gegen den Deal zwischen Deutschland und Afghanistan, der diese Abschiebungen erheblich erleichtert“, sagt Sattar aus dem Organisations-Team. „Es gibt keinen Platz in Afghanistan, der sicher ist vor den Taliban, dem IS, den Armeen der USA und der NATO, Luftangriffen, Kriegsdrohnen oder Selbstmordanschlägen.“

Mohammed, ebenfalls aus dem Organisations-Team, fügt hinzu: „Kein Platz ist sicher vor Attacken. Im November 2016 gab es sogar einen Anschlag auf das deutsche Konuslat in Mazar-e-Sharif. Wie können die Regierungen unserer Länder immer noch an dieser unmenschlichen Regelung festhalten? Gelten für uns keine Menschenrechte? Wieso werden wir in die Unsicherheit zurückgeschickt?“

Die Diskussion, Afghan*innen abzuschieben, wird seit 2014 stärker. 2015 hat Merkel den afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani besucht. Sie haben beschlossen, Abschiebungen nach Afghanistan zu erleichtern. Seitdem haben sich die Aussichten auf Asyl für Menschen aus Afghanistan konstant verschlechtert. Sie werden abgeschoben in ein Land, in dem Amnesty International 2016 allein in den ersten neun Monaten 8.397 zivile Unglücksfälle dokumentiert hat (2.562 Tote und 5.835 Verletzte). Regierungskräfte – inklusive der afghanischen Sicherheitskräfte, der Afghanischen Polizei, bewaffnete Gruppen, die für die Regierung kämpfen, und internationale Armeen – waren laut UNAMA für 23% dieser Vorfälle verantwortlich.

(https://www.amnesty.org/en/countries/asia-and-the-pacific/afghanistan/report-afghanistan/)

Die Demonstration ist für 500 Teilnehmer*innen angemeldet.

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