Pressespiegel zur Asylpolitik vom 17. November 2020

Pressespiegel zur Asylpolitik vom 17. November 2020
Erstellt von Mark Gärtner / gaertner@sfrev.de

Geschehenes – Kurzmeldungen

Blick nach Europa und die Welt.

  • In Container Nummer 8 dringt zu viel Wasser ein. Es tropft an vielen Stellen rein. Es wäre gut, die Geflüchteten in anderen Containern unterzubringen, bis das Wetter besser wird. Todesgefahr durch Stromschläge.“ Diese Zeilen finden sich in einem Notizbuch, welches im abgebrannten Lager Moria gefunden wurde. Verfasst wurden sie in einem Schicht-Logbuch, welches Sozialarbeiter*innen der International Organization for Migration verfasst haben. Sie waren in der Safe Zone Morias tätig – also der Bereich, wo unbegleitete Minderjährige tatsächlich festgehalten wurden. Der Rechercheverbund Investigate Europe hat die Echtheit des Buches verifiziert. Die Schande Europas – sie findet sich in diesen Zeilen.
    Investigate Europe (mit Auszügen sowie umfassenden Infos zur Recherche) (02.11.20)

 

  • Bei vier Bootsunglücken kamen vor der libyschen Küste mehr als hundert Menschen ums Leben.Die spanische Seenotrettungsorganisation Open Arms hatte bei mehreren Rettungseinsätzen 184 Menschen im Mittelmeer gerettet. Sie sind nun vor Sizilien gelandet und zunächst in zwei italienischen Quarantäne-Schiffen untergekommen. Bei einem der Rettungseinsätze starben mindestens fünf Menschen, darunter ein Baby.Die italienische Küstenwache rettete 170 Menschen und brachte sie nach Lampedusa.In diesem Jahr sind in Italien fast 31.000 Fliehende angekommen. Im gleichen Zeitraum waren es in 2019 knapp 10.000 Menschen. Midestens 9.000 Menschen sind im Mittelmeer ertrunken, 11.000 wurden zurück nach Libyen gebracht, wo ihnen unter Kooperation der EU Folter und Tod drohen.
    Tagesschau (12.11.20)
    SPON (12.11.20)
    Berliner Zeitung (12.11.20)
    Zeit (13.11.20)
    DW (14.11.20)

Bund, Land, Kommune

  • Elf Minderjährige kamen vergangene Woche aus den griechischen Lagern in Sachsen an, sie werden zunächst in Leipzig und Chemnitz leben. Insgesamt will Sachsen 145 aufnehmen, bis Februar 2021 soll das erfolgen. Again and again: es sind zu wenig. LeaveNoOneBehind.
    Sächsische Zeitung (11.11.20)

 

  • Die Diamant-Fahrradwerke Hartmannsdorf spenden dem SFR 1.000 Euro! Weitere 1.000 Euro gehen an die Chemntzer Tafel, die Hilfsvereinigung Lukas Stern erhält 2.000. Der SFR bedankt sich sehr herzlich für diese großzüge Spende!
    Freie Presse (17.11.20)

 

  • Über das Rauskegeln unserer Geflüchtetensozialarbeit in Chemnitz haben wir an dieser Stelle bereits öfter berichtet. Tag24 hat das Thema nun noch einmal aufgegriffen. Am 03. Dezember wird sich der Sozialausschuss der Stadt noch einmal mit dem Sachverhalt beschäftigen, der SFR und die weiteren Träger der Geflüchtetensozialarbeit in Chemnitz wurden eingeladen.
    Tag24 (14.11.20)

Hintergrund und Meinung

  • „Moria war die Hölle für uns, aber das hier, das ist schlimmer als die Hölle.“ sagt ein Fliehender, der im neuen Lager Kara Tepe mit 7.500 weiteren Menschen leben muss. Es gibt kein Strom, kein Licht, keine Heizung, ständig frohen Überflutungen der Zelte, nun kommt der Winter – sofort auflösen. Fordern unter anderem Ärzte ohne Grenzen. Wegen der Pandemie gilt inzwischen auch wieder Ausgangssperre. Eine Report über die Lage auf Lesvos.
    Tagesschau (09.11.20)
  • Nun gibt es seit vergangener Woche wieder Anlass für Optimismus beim SFR, nachdem der Verein zwischenzeitlich befürchten musste, seine gesamte Asylberatung bis zum Sommer zu verlieren. Einen klaren Blick in die Zukunft gibt es bisher dennoch nicht. Was im SFR alles auf dem Spiel steht, was der Verein leistet und wie das so läuft mit der Regierungskoalition in Sachsen in einem ausführlichen Interview mit den ADDN.
    ADDN (11.11.20)
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