Die ersten dokumentierten Hungerstreiks in der Geschichte fanden im mittelalterlichen Irland zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert statt: Wer sich von einem Fürsten oder Adligen ungerecht behandelt fühlte, hatte die Möglichkeit, vor dessen Haustür zu fasten, um auf die Dringlichkeit seines Anliegens aufmerksam zu machen und seine Ausweglosigkeit zu demonstrieren. Im Kern hat sich daran wenig geändert. Immer noch treten Menschen in der schwersten Ausweglosigkeit in den Hungerstreik – ein Mittel, das ihre Ohnmacht und die vorherrschende Ungleichheit sichtbar werden lässt. In Deutschland sind es seit Jahren vor allem Geflüchtete…
