PM der Aktionsgruppe „Seebrücke Dresden“

Dresdner*innen schließen sich zusammen, um sich für Seenotrettung und sichere Fluchtwege einzusetzen.

Die Aktionsgruppe „Seebrücke Dresden“ ruft für den 29.07. zur Demonstration „Seebrücke – Solidarität mit Mission Lifeline“ auf.


Die Demonstration beginnt um 14 Uhr auf dem Alaunplatz und führt in die Dresdner Innenstadt, wo sie um 17 Uhr enden soll. 

„Seebrücke“ ist eine internationale, zivilgesellschaftliche Bewegung, die in Reaktion auf die aktuelle Abschottungspolitik entstanden ist. Im Rahmen dieser Bewegung gab es in den letzten Wochen bereits vielfältige Aktionen, an denen sich über 35.000 Menschen beteiligten. Die Aktionsgruppe „Seebrücke Dresden“ ist ein breit aufgestelltes zivilgesellschaftliches Netzwerk aus verschiedenen Gruppen und Einzelpersonen. Darunter ist die „Tolerave“, das Referat „WHAT“ des StuRas der TU Dresden, „Nationalismus raus aus den Köpfen“, der „Sächsische Flüchtlingsrat“, “Hope – Fight Racism“, „Mission Lifeline e.V“, „KritMedDresden“ und „Herz statt Hetze“. Die Demonstration zeigt sich solidarisch mit Menschen, die sich aus verschiedensten Gründen auf der Flucht sind sowie mit Menschen, die auf dem Mittelmeer und an anderen Fluchtrouten humanitäre Hilfe leisten und Menschenleben retten.

Diese Rettungsaktionen sind nötig, da die Staaten der Europäischen Union zurzeit bewusst jede Hilfeleistung unterlassen. Statt die aktuelle migrationspolitische Herausforderung dem Wertekonsens der EU angemessen zu lösen, werden Lager auf dem afrikanischen Kontinent geschaffen, Menschen dort unter unwürdigen Bedingungen festgehalten und ihr Tod billigend in Kauf genommen. Das Sterben wird aus dem Blickfeld Europas ausgelagert. Unsere Demonstration ist einer von vielen Beiträgen, die den breiten gesellschaftlichen Unmut gegen diese tödliche Politik zum Ausdruck zu bringen. Wir wollen es nicht hinnehmen, dass Horst Seehofer eine angebliche Migrationskrise heraufbeschwört, um die Interessen einer kleinen Lokalpartei zu bedienen, die im Wahlkampf versucht, eine für rassistischen Populismus anfällige Wähler*innenschaft zu beeindrucken.

Die derzeitige europäische Politik bricht mit aktuellem Seerecht zur Seenotrettung. Dieses Recht gilt für alle Menschen und darf nicht weiterhin gebrochen werden! Die eigentliche Krise ist der fehlende politische Wille, menschlich zu handeln. Wir wollen aufzeigen, dass es viele Menschen gibt, die sich für eine menschenfreundliche Politik einsetzen. Unser Respekt und Dank gilt dabei den Leuten, die mit Flugzeugen und Schiffen Seenotrettung betreiben.

Lennart Happe, der Pressesprecher der Aktionsgruppe, weist auf den lokalen Bezug hin: „Aus Dresden war die NGO „Mission Lifeline“ auf dem Mittelmeer unterwegs und hat in mehreren Einsätzen hunderte Menschen gerettet. Diese und andere Organisationen werden derzeit an ihrer Arbeit gehindert, in dem ihre Boote an europäischen Häfen festgehalten werden. Menschen wie der Kapitän der „Lifeline“ stehen vor Gericht. Wir fordern, dass die Seenotrettung sofort wieder aufgenommen werden kann! Dazu gehört auch, Schiffe, die Menschen gerettet haben, in europäische Häfen einlaufen zu lassen. Solange dies nicht geschieht, sterben täglich Menschen auf dem Mittelmeer!“ Lennart Happe führt weiterhin aus: „Langfristig bedarf es der Schaffung von sicheren und legalen Fluchtwegen, um eine weitere humanitäre Katastrophe zu verhindern. Dazu gehören auch humanitäre Visa in Botschaften und die Möglichkeit von Familiennachzügen.“

Wir freuen uns, Sie auf unserer Demonstration begrüßen. Für Rückfragen steht Lennart Happe Ihnen unter seebrueckedd@posteo.de gerne zur Verfügung.

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