PM: „Querfeld – Die Geister die sie riefen“ – der SFR veröffentlicht sein Jahresmagazin

Nazis erobern die Straßen, das Asylrecht wird verschärft – die Parallelen heute zu den 90ern sind erschreckend

Querfeld ist da und es beginnt mit dem Gedicht von May Ayim aus dem Jahr 1992. „deutschland im herbst / mir graut vor dem Winter.“ schreibt sie. Ely Almeida vom Steinhaus Bautzen hat dieses Gedicht beim Fachtag „Nächstenliebe-Polizei-Gesellschaft – Vernetzt für eine starke Demokratie“ am 11. April 2018 im Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen vorgetragen. In ihrer anschließenden Rede konstatiert sie den alltäglichen Rassismus, der in Bautzen, der „Stadt des Schweigens“ vorherrsche. Bereits im Jahr 2016 kam es hier zu Hetzjagden. Was in Chemnitz geschah, das nahm Bautzen vorweg. Für die Zukunft appelliert Almeida an die damaligen Zuhörer*innen und heute an die Leser*innen des Querfeld-Magazins:

„Lasst uns Rassismus benennen, lasst uns unsere Menschlichkeit und unseren Gerechtigkeitssinn aufrechterhalten. Wie können wir Liebe für diesen „Anderen“ identifizieren oder definieren? Heute ist ein Tag, um Liebe zu organisieren. Kübra Gümüsay, eine Journalistin, Aktivistin, Deutsche und Muslima, sagte kürzlich: Lasst uns Liebe organisieren. Liebe gegen Hass, gegen Gewalt, gegen Rassismus, gegen Schweigen.“

Es folgen Reportagen, Dokumentationen, Interviews, Länderberichte und Einzelfallgeschichten vom Ankommen, Abschotten, Abschieben und Ankämpfen. So vielfältig und schnelllebig das Themenfeld Flucht und Asyl ist, so divers und umfassend ist das Jahresmagazin des SFR e.V. „Querfeld“ 2018.

Pogrom in 1991, Hetzjagden in 2018

Geschichte wiederholt sich nicht, so heißt es weitläufig. Doch in der zweiten Ausgabe seines Jahresmagazins legt der Verein den Fokus auf die sich nun wiederholende Politik der 90er und den wieder aufbrandenen Hass gegen geflüchtete Menschen, People of Color und politisch Andersdenkende. 1991 ist das Jahr, in dem sich das Pogrom von Hoyerswerda unauslöschlich in die Erinnerung eingebrandt hat. 2018 wird das Jahr bleiben, in dem Neo-Nazis Menschen über die Straßen von Chemnitz hetzten. Damals wie heute sind die Rückschlüsse der Politik dieselben: anstatt sich klar und unmissverständlich gegen Rechts zu positionieren, wird das Asylrecht verschärft, wird die Abschottung vorangetrieben.

In vier Rubriken gibt das Magazin einen Einblick in asylpolitische Entwicklungen von hier bis an die Außengrenzen Europas, bringt Kontrahent*innen aus dem Landtag in einem Streitgespräch zusammen oder gibt Platz für die Geschichten, für die im Alltag leider oft zu wenig Raum ist. Der Blick auf die Landtagswahl 2019 geht dabei nicht verloren. „Doch es lohnt zu kämpfen, auch wenn’s scheiße klingt“ singen Feine Sahne Fischfilet in ihrem Song „Dreck der Zeit“ und schließen damit die wichtigste, arbeitsintensivste und mit dem meisten Herzblut versehene Veröffentlichtung des SFR.

Einen Blick ins Magazin werfen

Vorab können Sie hier einen Blick in das Magazin werfen und sich über Autor*innen und Inhalte informieren. Durch die einzigartige grafische Gestaltung wird das Magazin zu einem Leseerlebnis und fängt die verschiedenen Ebenen der Thematik auf besondere Weise ein. Chris Schneider, Illustrator und Designer zeichnet sich verantwortlich für den künstlerischen Wert dieses Produkts. Hier der Link zu seiner Website cityescape.de.

Querfeld

Kostenlose Bestellung des Jahresmagazins über querfeld@sfrev.de. Versandkosten sind selbst zu tragen.

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-Redaktion Querfeld Magazin / Projekt Reto-
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