SFR Newsletter 20/2020

Sachsen will 70 Menschen aufnehmen. Die sächsische Staatsregierung hat sich geeinigt: 70 Menschen sollen aus Griechenland aufgenommen werden und zwar über das Resettlement-Programm des Bundes. Was noch nicht existiert. Aber immerhin wird so Druck auf das Bundesinnenministerium aufgebaut, endlich in die Gänge zu kommen. Klar ist: 70 sind viel zu wenig, auch wenn 50 mehr als die ursprünglich 20 zugesagten Minderjährigen. Andere Bundesländer mit etwas progressiver gefärbten Koalitionen sollten das jedoch als Ansage verstehen: wenn ausgerechnet eine sächsische Regierung es schafft, sich in der Frage zu einigen, dann ist bundesweit noch viel mehr möglich!

Am im Koalitionsvertrag vereinbarten, eigenen Landesaufnahmeprogramm wird derweil festgehalten. Bis Ende der Legislatur will Sachsen 150 Menschen aus Herkunfts- und Transitländern aufnehmen.

Unsere Forderung mit Blick auf zehntausende Menschen in Griechenland bleibt gemeinsam mit den anderen Landesflüchtlingsräten dieselbe: LeaveNoOneBehind!

BlackLivesMatter! An vielen Orten auf der Welt gehen Menschen auf die Straße, um dem von einem Polizisten ermordeten George Floyd zu gedenken. So auch in Sachsen.

Morgen, 14 Uhr, Altmarkt Dresden.

Morgen, 14 Uhr, Roter Turm Chemnitz

Sonntag, 13 Uhr, Willy-Brandt-Platz Leipzig

Good News! Fast alle, die letzte Woche auf der Demo gegen Lagerunterbringung in Leipzig Anträge auf Verteilung gestellt haben, werden verteilt! Einige werden am Sonntag wieder in Leipzig auf der Demo mit dabei sein.

Frauen sollen sichtbarer werden ~ Frauen sollen gehört werden ~ Frauen als Vorbilder“ Mega, was die AG Asylsuchende / Sächsische Schweiz – Osterzgebirge in Pirna und der Ausländerrat Dresdne gestartet haben: in einem Online-Kalender werden jeden Tag Leben und Gedanken von Frauen vorgestellt. Anschauen! tuerchen.com/0ce5d630/1

Öffentlichkeitsarbeit oder Asylberatung? Das ist die Frage, die sich Menschen stellen können, die sich bei uns bewerben wollen! Für die Asylberatung noch bis zum 07. Juni, die Bewerbungsfrist Öffentlichkeitsarbeit endet am 14. Juni.

Verwaltungsvorschrift der Landesdirektion über… Kostenerstattungen des Landes für die Kommunen. Klingt trocken, hat im Zweifel aber krasse Auswirkungen. Schon im Dezember erlassen, uns jetzt erst bekannt geworden, liegt sie uns vor. Unter anderem mit Regelungen dazu, dass die Kommunen die Menschen im Asylverfahren oder in Duldung verpflichten müssen, ihre Anwesenheit mindestens einmal im Monat nachweisen müssen. Sonst erhalten die Menschen kein Geld mehr, denn wenn die Kommune das noch ausschütten würde, würde sie keine Pauschale nach Flüchtlingsaufnahmegesetz erhalten. Kann also sein, dass Menschen einmal sonstwolang kacheln zur Behörde kacheln müssen, nur um zu sagen, dass sie da sind. Wichtig zu wissen auf jeden Fall, die Verwaltungsvorschrift hier.

TERMINE

Am Dienstag, dem 09. Juni, startet beim KAMA Dresden e.V. ein Tigrinya-Sprachkurs. Vorerst ist wieder ein physischer Kursverlauf geplant, sofern es neue Beschränkungen gibt, soll der Kurs aber auch online angebotenn werden. Immer wöchentlich von 17 bis 19 Uhr in Pieschen, Anmeldung und weitere Infos (auch auf der Website) über anmelden@kama-dresden.de.

 

Von Asylrecht über rassismuskritische Migrationspädagogik zu Diversity- und Traumakompetenz vermittelt die dreiteilige Modulreihe „Raum der Vielfalt. Junge Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung professionell begleiten“ der AGJF im September 2020 Grundlagen für die sozialpädagogische Arbeit im Kontext Flucht, Asyl und Migration. Raum für Austausch über Praxiserfahrungen und vielfältige Methoden ermöglichen Reflexion und Ableitungen für das eigene pädagogische Handeln. Auf dieser Basis soll zu einem fachlich verantwortungsvollen Umgang mit Differenz in der Migrationsgesellschaft befähigt und die Handlungskompetenz im Arbeitsfeld verstärkt werden. Weitere Infos und Anmeldung hier.

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