Umgang mit COVID19-positiv getesten Personen in Kritik
„Keine Ansprechpartner für Infizierte, Massenquarantäne für alle anderen – das derzeitige Konzept für Asylbewerber“, so schließt der gestrige Beitrag im MDR Sachsen Spiegel zur Komplettquarantäne der Aufnahmeeinrichtung Bremer Straße. Für den SFR ist klar: wenn das das Konzept sein soll, dann hat es diesen Namen nicht verdient. Mehr noch: „Was Frau F. uns gestern am Telefon berichtete, hat uns sprachlos zurückgelassen“, berichtet Mark Gärtner für den Verein. Nach einem positiven Test auf COVID19 stellen sich sicher viele Fragen für Betroffene. Frau F. hat offenbar nicht die Möglichkeit, diese zu stellen. Nach ihren Angaben spricht einfach kein medizinisches Personal mit ihr. Und nicht nur das, sie habe auch das Testergebnis nicht Schwarz auf Weiß zu Gesicht bekommen.
„Jede Quarantäne ist belastend. Die Belastung durch ein solches Vorgehen zu steigern, ist vollkommen unnötig“, kritisiert Paula Moser für den SFR. Sie ist froh, dass Frau F. die Maßnahmen bisher einigermaßen gut wegstecke. „Was auch unverständlich bleibt: noch nicht einmal der Zugang zu WLAN ist ihr und ihrem ebenfalls positiv getesteten Bruder gegeben. Wie krass kann Einöde ausgestaltet werden – mit ungewissem Ende?“
Der SFR besteht auf sofortige Verbesserung der Quarantäne der zwei Personen und fordert erneut, dass nach den diese Woche erfolgenden Tests eine Aufhebung der Komplettquarantäne der Bremer Straße erwogen wird.
Frau F. und ihr ebenfalls positiv getesteter Bruder befinden sich seit Samstag isoliert auf dem Dresdner Hammerweg. Zuvor waren sie im Lager auf der Bremer Straße untergebracht. Dies steht mit knapp 200 Menschen unter Komplettquarantäne.
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Sächsischer Flüchtlingsrat
-Öffentlichkeitsarbeit-
Paula Moser und Mark Gärtner
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