Zahlreiche geflüchtete Menschen leben und arbeiten in Sachsen. Auch dank ihres Engagements sind die vielen Menschen, die sich für eine humanistische Asylpolitik stark machen, präsent. In den vergangenen Jahren wurden Netzwerke gegründet, die sich für eine humane Asylpolitik einsetzen. Obwohl diese Netzwerke leider oft noch nicht sehr divers sind, gibt es erste Erfolge in der Selbstorganisierung von geflüchteten und migrierten Menschen. Daher stellt sich die Frage: Leben wir also schon in der postmigrantischen Gesellschaft oder ist sie erst im Entstehen? Und was ist überhaupt eine postmigrantische Gesellschaft?
Die Tagung findet über Youtube und Big Blue Button statt. Die Teilnahme ist begrenzt. Deshalb bitten wir um eine verbindliche Anmeldung für die Workshops bis zum 4. November 2021 an asylini@sfrev.de. Bitte nennt im Betreff den Titel des Workshops und euren Namen. Die Workshops finden in deutscher Sprache statt, der Vortrag am Samstag um 10 Uhr ist auf Englisch mit Übersetzung ins Deutsche.
Veranstalter*innen sind Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen, das Kulturbüro Sachsen e.V. und POM – Postmigrantisches Netzwerk. Wir danken der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der UNO-Flüchtlingshilfe, der Bundeszentrale für politische Bildung , dem Dachverband der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland und dem Sächsischen Sozialministerium für ihre freundliche Unterstützung.
Stimmen aus der Presse
1) Polizei entdeckt tote geflüchtete Person nahe der A4 (mdr)
Zuerst starben Schutzsuchende in Konflikten, dann im Mittelmeer und an den EU-Außengrenzen – heute stirbt ein Mensch in der Nähe von Görlitz. Wer legale Fluchtwege schafft, lässt keine Menschen an den Außengrenzen oder im Schleusungsprozess sterben. Wieder zeigt sich: Diese Form der Abschottung ist tödlich.
2) Einfach aufnehmen (taz)
Ein klares Plädoyer für Aufnahme statt Abschottung. So viele Kommunen sind bereit, haben sich zu sicheren Häfen erklärt. Nun müssen wir die Menschen auf der Flucht über Belarus aufnehmen. Und ein klares Plädoyer an die Zivilgesellschaft: Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie Seehofer, Kretschmer und die polnische Regierung grundlegende Menschenrechte für ihre rechtspopulistischen Narrative endgültig ins Grab befördern.
3) Grünes Licht für Geflüchtete (taz)
Die Zivilgesellschaft in Polen bleibt nicht leise. In der Grenzregion zu Belarus gibt es vereinzelte Häuser, die mit grünem Licht Hilfsbereitschaft und einen ruhigen Erholungsort für eine kurze Zeit für Geflüchtete bieten: „Überall dort, wo das grüne Licht entlang der rund 420 Kilometer langen Grenze zwischen Polen und Belarus leuchtet, können die Geflüchteten mit einer freundlichen Aufnahme rechnen. Es gibt etwas Warmes zu essen und zu trinken, ein erholsames Bad, ein sauberes Bett für ein oder zwei Nächte und vor allem – Ruhe und Sicherheit.“ Ein Lichtblick in finsteren Zeiten.
Veranstaltungstipps
Fachgespräch „Wissen kompakt“ – Arbeit mit Duldung | 2.11.2021 ab 15 Uhr online
Trotz abgelehntem Asylantrag eine Arbeit finden? Unser Mitarbeiter Jörg Eichler gibt in diesem Gastbeitrag für den Paritätischen Wohlfahrtsverband Sachsen einen Überblick, wann und wie das für Menschen mit Duldung möglich ist. Mehr dazu gibt es am 02.11. um 15 Uhr online in gemeinsamer Veranstaltung „Wissen kompakt“. Weitere Infos.