Laut Informationen von No Border Assembly findet heute von Hamburg aus eine Abschiebung nach Albanien und in den Kosovo statt. Eine erneute Sammelabschiebung nach Pakistan ist von München aus geplant, darunter sind auch Betroffene aus Sachsen. So befinden sich bspw. zwei langjährige Berufstätige aus Torgau und Leipzig bereits in Abschiebegewahrsam. Angehörigen pakistanischer Minderheiten wie bspw. den Ahmadis, droht bei Abschiebung Lebensgefahr. Die institutionelle Diskriminierung von Betroffenen kritisierten im vergangenen Jahr auch Vertreter*innen der Vereinten Nationen. Darüber hinaus ist morgen, den 27.04. eine weitere Abschiebung nach Nigeria angesetzt.
Nachdem in der letzten Woche bereits vier Sammelabschiebungen nach Georgien, Bosnien & Herzegowina, Nordmazedonien, Armenien und in die Türkei stattfanden, nimmt die Geschwindigkeit der Abschiebeoffensive der Bundesregierung weiter zu. Die Abgeordnete Clara Bünger (LINKE) hatte in einer kleinen Anfrage in Erfahrung bringen können, dass allein in den ersten 50 Tagen des Jahres ca. 2000 Menschen abgeschoben wurden. Bei Abschiebungen in die Türkei spielen auch Menschenrechte eine zunehmend untergeordnete Rolle, da häufig kurdische Oppositionelle betroffen sind, denen unter Autokrat Erdogan willkürliche Inhaftierung und Folter droht. Trotz dieser Tatsache vervierfachten sich die Abschiebungen im Jahr 2021 nach Istanbul.
Wir bitten mögliche Betroffene zu informieren. Um Panik zu verhindern, sollten Unterstützer*innen, Anwält*innen und lokale Asylberatungsstellen aufgesucht werden. Allgemeine Hinweise zum Verhalten von Abschiebungen findet Ihr hier.
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