PM: Prekarisierung entgegenwirken: Schulen für volljährige Geflüchtete!

Geflüchtete von Langzeitarbeitslosigkeit bedroht

Mindestens 25% der von der Bundesagentur für Arbeit erfassten, volljährigen Geflüchteten haben keinen Schulabschluss. Um sie nicht für den Rest ihres Lebens vom Arbeitsmarkt auszuschließen, benötigt es ein landesweites Schulungsprogramm für diese Menschen. Das Staatsministerium für Kultus verfolgt bei minderjährigen Geflüchteten bereits eine Erfolg versprechende Strategie. Derlei Programme sollten auf ganz Sachsen ausgeweitet werden.

Volljährige Geflüchtete ohne Schulabschluss haben nach heutigem Stand keine Chance, Bildungsangebote in Sachsen wahrzunehmen. Der Schlüssel zur erfolgreichen Integration in den Arbeitsmarkt ist jedoch die Bildung. Staatliche Unterstützung ist hier vonnöten und zu begrüßen. Ein landesweites Schulungsprogramm wäre eine Lösung, bei der Geflüchtete in Vollzeit individuell weitergebildet werden könnten. Dass diese Herausforderung zügig angegangen wird, empfiehlt der Sächsische Flüchtlingsrat e.V. ausdrücklich. Immerhin sind es mindestens 25% der im SGB II und III erfassten Geflüchteten, die älter als 18, ohne Schulabschluss und somit nicht qualifziert für eine Ausbildung sind. Ihnen droht der dauerhafte Ausschluss aus dem Arbeitsmarkt.

Sachsenweite Förderung für minderjährige Geflüchtete

Projekte, die bereits in die richtige Richtung gehen, sind in Sachsen vorzufinden – gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus. Die Produktionsschule Moritzburg hat Modellklassen errichtet, in denen sich Geflüchtete auf die Schulfremdenprüfung vorbereiten. Die ersten Erfahrungen sind vielversprechend, sie beugen Prekarisierung und Desintegration unter minderjährigen Geflüchteten vor. Wünschenswert ist eine Erweiterung dieser Bildungs- und Berufsvorbereitungsprojekte für alle geflüchteten Schulpflichtigen in Sachsen – parallel zu den neu zu schaffenden Bildungsangeboten für über 18-jährige Geflüchtete.

Kontakt:
Sächsischer Flüchtlingsrat e.V.
Gesa Busche
Dammweg 4
01097 Dresden
Tel.: 0351/ 30 99 01 02

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