Nach wie vor liegt kein Konzept für die Erwachsenenbildung Geflüchteter vor
Erneut werden Staatskanzlei und Staatsministerium für Soziales aufgefordert, ein Bildungsprogramm für erwachsene Geflüchtete auszuarbeiten. Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat einen entsprechenden, offenen Brief erhalten. Bis Oktober 2017 sollte das Konzept vorliegen. Bisher ist aber nicht viel mehr geschehen als dass bekannt wurde, dass das Staatsministerium für Soziales die Federführung übernommen hat. Bedauerlich ist, dass trotz anderslautender Versprechen des Ministerpräsidenten die Expertise verschiedener Institutionen und Akteure aus der Zivilgesellschaft nicht eingebunden wird. Verbände und Gewerkschaften wie der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen, die GEW Sachsen, Diakonie Sachsen und andere hatten sich gemeinsam mit dem Sächsischen Flüchtlingsrat e.V. mit einem Positionspapier bereits im März für ein solches Programm ausgesprochen.
Innerhalb von zwei bis drei Jahren kann der Schulabschluss erworben werden
Die Verbände rechnen mit etwa 4.000 Geflüchteten, die einen Schulabschluss absolvieren wollen. Ohne Schulabschluss werden sie auf Dauer vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sein. Das Modell, welches die unterzeichnenden Institutionen vorschlagen beinhaltet eine Vollzeitbeschulung, in welcher innerhalb von zwei bis drei Jahren der Schulabschluss nachgeholt werden kann. Mit dem Projekt, das an der Produktionsschule in Moritzburg verortet ist, wird bereits ein erfolgreiches Modell praktiziert.