PM: Ein Wahlrecht für Alle – Geflüchtete Menschen im Interview

Kampagne des SFR im Vorfeld der Landtagswahl hat Stimmen unter Geflüchteten gesammelt
Wie blicken geflüchtete Menschen auf den 01. September in Sachsen? Welche Themen wären für sie wahlentscheidend, könnten sie wählen? Haben sie in ihrem Herkunftsland schon gewählt? Diese und weitere Fragen stellte der SFR in den vergangenen Wochen Menschen, die geflüchtet sind und in Sachsen leben, die von Politik bestimmt werden, sie aber nicht mitbestimmen können. In den Videointerviews werden unterschiedliche Themen angesprochen, verschiedene Formen der Partizipation genannt. Eines eint alle Interviewpartner*innen.

Luan Zejneli (Auszubildender aus Leipzig) verdeutlichte, dass Demokratie ein starkes Gemeinwesens bedarf. „Demokratie ist auch, anderen zu helfen.“ meinte er.

Ahmad Muhebbi (Student aus Dresden) würde, wenn er direkt politisch Einfluss nehmen könnte, „an den Migrationsgesetzen etwas ändern.“ Ein Wahlrecht für Alle sieht er als erste Voraussetzung an. Neben der Asyl- und Migrationspolitik setzt sich Muhebbi mit dem Klimawandel auseinander und begrüßt die #FridaysforFuture-Demonstrationen.

Sumaia Daghestani (Schülerin aus Borna) würde sich direkt parteipolitisch engagieren, um für die Rechte geflüchteter Menschen zu kämpfen: „Dass ich in der Partei, die uns unterstützt, uns hilft, die uns unsere Rechte gibt – dass ich dort bin und dass ich wählen kann.“ Sie beobachtet Ungerechtigkeiten gegenüber Geflüchteten, „in den Schulen, bei Strafen, bei Gesetzen“ und weiterem. Das Interview wurde vom Bon Courage e.V. geführt.

Nada A. und Mirna Ratz (aus Altenberg und Pirna), sprechen sich in einem deutsch-arabisch-spanisch-englischem Interview für einen besseren, öffentlichen Personennahverkehr aus. A. erzählt davon, dass sie in Syrien nie gewählt habe. „Die Wahlen sind nicht fair und die Ergebnisse sind vorbestimmt.“ Das Interview wurde von der AG Asylsuchende/ Sächsische Schweiz-Osterzgebirge geführt.

Mohammad Mohammad (Arbeitnehmer aus Freital) plädoyiert für Aktivismus und das Sich Versammeln: „Man muss sich engagieren, aktiv sein hier in der Gesellschaft in Deutschland.“ Zur Demo zu gehen und seine Stimme zu äußern – daür spricht er sich aus. Am 24. August sprach Mohammad auch auf der Abschlusskundgebung der #unteilbar-Demonstration.

Eines eint alle: sie sehen in der AfD eine Bedrohung. In jedem Interview taucht die Partei auf, entweder klar benannt oder umschrieben. Sumaia Daghestani deutlich auf die Frage, welche Erwartungen sie an die Wahl am 01. September habe:

„Das die AfD nicht an die Macht kommt. Weil sie manchmal… nicht manchmal. Ihre Gesetze sind rassistisch gegen Flüchtlinge. Und das wollen wir nicht!“

Das Dossier auf der Website des SFR erklärt die Forderung „Ein Wahlrecht für Alle.“ Alle Videointerviews sind dort zu finden.

Kontakt
Sächsischer Flüchtlingsrat e.V.
Angela Müller
Tel.: 0351 27 50 85 04
mueller@sfrev.de

Teile diesen Beitrag: