SFR Newsletter 06/2020

Abschiebetermin – Afghanistan. Am 12. Februar wird nach Informationen des Bayerischen Flüchtlingsrats nach Afghanistan abgeschoben. Lokale Asylberatungsstellen in Sachsen hier, Hinweise gegen Panik auf Website des Bayerischen Flüchtlingsrats.

Thüringen... hat die Republik diese Woche in Atem gehalten. Die Landesflüchtlingsräte und PRO ASYL waren für ihre halbjährlich stattfindende Konferenz in Erfurt, demonstrierten mit und veröffentlichten dieses erste Statement. Klar ist: das hätte nie und nirgendwo -wieder- geschehen dürfen! Empfohlen sei dieser taz-Artikel zu Stimmen von der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland („Der historische Schaden ist da.“), des Dachverbands Migrantenorganisationen in Ostdeutschland („„Das verunsichert uns als Menschen, die wir hier in Ostdeutschland leben.“) und der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen („Die CDU hat versagt. Sie hätte diese Wahl verhindern können.“). „Wer mit Faschist*innen paktiert, hat die ganze solidarische Gesellschaft gegen sich! Wir werden unseren Protest lautstark zum Ausdruck bringen.“ schreiben #unteilbar in ihrem Aufruf #nichtmituns für den 15. Februar. Da wird in Erfurt demonstriert. Los geht’s 13 Uhr auf dem Domplatz. Und wer dort nicht ist, der ist in Dresden auf der Straße denn da marschieren Nazis! Alle Infos dazu unter >Termine<.

Abschiebung ins falsche Land. Familie B. floh vor 20 Jahren aus dem Gebiet, was später der Kosovo werden sollte. Anfang 2020 landen sie in Belgrad, Serbien – das falsche Land Mit an Bord ist die 13-jährige Tochter, Adelina B. Faktisch eine deutsche Staatsbürgerin, meint der SFR. Juristisch ist vollkommen offen, welche Staatsbürgerschaft sie nun hat. Zunächst hätte die kosovarische Staatsbürgerschaft der Eltern geklärt sein müssen, damit die Tochter Kosovarin hätte werden können. „„Adelina ist in Deutschland geboren. Wir wissen derzeit nicht, inwieweit sie überhaupt Anspruch auf irgendeine Staatsbürgerschaft geltend machen kann.“ berichet Hasina Amirat vom SFR und fährt fort: „Der Fall verdeutlicht die Gefahr der Staatenlosigkeit, die Jahrzehnte nach dem Zerfall Jugoslawiens immer noch Menschen treffen kann.“ Jörg W. und weitere Freund*innen und Bekannte der Familie hatten die Familie unterstützt. „Wir werden nun als Gruppe Mitte Februar nach Serbien fahren und dort sondieren, was konkret wir tun können.“ Er zeigt sich entsetzt, dass die Abschiebung vollzogen wurde. „Deutschland hat hier im Zweifel die Staatenlosigkeit für einen Menschen geschaffen.“ meint W. Das dürfe einfach nicht passieren. Die gesamte PM vom Mittwoch hier.

TERMINE

Morgen ruft die Leipziger Seebrücke – Schafft sichere Häfen zum bundesweiten #Seebruecke-Aktionstag auch auf. #WirhabenPlatz lautet die Forderung, für die 10 Uhr auf die Straße gegangen wird. Treff: Bürgerbüro von SPD-MdB Daniela Kolbe, Rosa-Luxemburg-Straße 19/21. Infos auf FB.

Es ist Februar in Dresden und das bedeutet Nazis, Polizei, Hubschrauber… der ganze Mist. Protest gegen alle politischen Kräfte, die Geschichte umschreiben wollen, wird selbstverständlich auch in diesem Jahr möglich sein. Konzentrieren wird sich das Demogeschehen auf Donnerstag, 13. Februar und Samstag, 15. Februar. Eine Übersicht zu allen Terminen und Veranstaltungen, auch an anderen Tagen, hat die Undogmatische, radikale Antifa Dresden erstellt, genauso wie Dresden Nazifrei, die maßgeblich mitorganisieren und mobilisieren. Schaut mal rein. Stay tuned unter @dd_nazifrei, #dd1302 und #dd1502 auf Twitter.

Die Ausstellung und Gesprächsreihe Dresden im Februar: Erinnern mit Zukunft? thematisiert die vielfältigen, demokratischen und verantwortungsvollen Erinnerungskulturen der Stadt. In der Ausstellung kommen unterschiedliche Personen, Initiativen und Institutionen zu Wort. Sie berichten, warum sie sich mit der Vergangenheit der Stadt auseinandersetzen und welche Aspekte ihnen dabei besonders wichtig sind. Die Reihe, unter anderem vom Ausländerrat Dresden e.V. mitorganisiert, läuft vom 06. bis 14. Februar. Infos auf FB.

Offene Einrichtungen bieten für junge Menschen einen Ort, in Austausch zu kommen, über Werte zu diskutieren und die Persönlichkeit zu entwickeln. Wie funktioniert Wertebildung und wie kann diese in der Jugendarbeit mit jungen Geflüchteten gestaltet werden? „Vollwertkost“ lautet der entsprechende Name für die Veranstaltung der AGJF am 05. und 06. März. Infos und Anmeldung hier.

Ebenso von den AGJF: Hinter’m Horizont. Systemische Perspektiven im Kontext Flucht und Migration am 18. März. Die AGJF laden sozialpädagogische Fachkräfte ein, Ansätze des Systemischen Arbeitens kennenzulernen und diese für eine diversitätsbewusste Arbeit mit jungen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung nutzbar zu machen. Infos und Anmeldung hier.

In Kooperation mit weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen laden wir für den 24. März um 19 Uhr in Leipzig in die Moritzbastei. „Dahin, wo der Pfeffer wächst.“ lautet der Titel der Veranstaltung. Kirsten Maas-Albert (Heinrich-Böll-Stiftung), Thomas Schmid (Journalist) und Gjulner Sejdi (Romano Sumnal e.V.) diskutieren die deutsche Abschiebepolitik. Immer mehr Asylrechtsverschärfungen führen zu immer weniger Rechten für Schutzsuchende und stärkeren Durchgriffsrechten des Staates. Anlass ist die zum Titel der Veranstaltung gleichnamige Publikation der Böll-Stiftung (PDF). Mehr Infos zur Veranstaltung hier.

Geert Mackenroth, MdL für die CDU und Sächsischer Ausländerbeauftragter, der er laut Beschlussvorlage von CDU, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und SPD für die kommende Plenarwoche bleiben wird, Juliane Nagel, MdL für DIE LINKE und Mark Gärtner vom SFR diskutieren am 26. März im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus zum Thema „Lager oder dezentrale Unterbringung? Wo Geflüchtete menschenwürdig wohnen!“ Beginn ist 18 Uhr in der WIR AG in Dresden, moderiert wird die Geschichte von Marianne Thum von der AG Asylsuchende Sächsische Schweiz/ Osterzgebirge e.V. Infos auf FB.

Steigende Mieten sind halt Mist. Finden wohl die allermeisten Menschen. So auch Geflüchtete. Deswegen werden wir zum Mietenaktionstag am 28. März auch zugegen sein, Planungen laufen derzeit in Dresden und Leipzig. Datum schon mal vormerken!

CAPOEIRA lernen? Sieht cool aus und bestimmt auch gut für Körper und so. ALLE  Kinder können das nun im Alter von acht bis 17 Jahren beim Juntos-Kulturprojekt in Dresden lernen. Los gehts mit einer Ferienakademie vom 10.-14. Februar, am 19. Februar gibt es die erste Kinder-Roda (Roda ist ein kämpferischer Wettbewerb zwischen Capoeristas), die zweite folgt am 28. März. Über das gesamte Jahr hinweg wird es weitere Termine und Wettkämpfe sowie eine zweite Ferien-Akademie im Sommer geben. Infos hier.

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