SFR Newsletter 31/2020

March of Hope. Fünf Jahre nach dem March of Hope, bei dem mehrere tausend Menschen von Budapest nach München wanderten, hat das Bündnis Welcome United zu Aktionstagen aufgerufen: Gemeinsam stehen wir gegen Rassismus und Ausgrenzung, gegen Abschiebungen und für eine Gesellschaft der Vielen. #UnitedAgainstRacism. HEUTE gibt’s in Dresden in der Alten Chemiefabrik ab 16 Uhr Programm: Einen Workshop zu Wie veranstalte ich eine Demo und ab 20 Uhr folgt dann die Soliparty für Mission Lifeline. Kommt vorbei!

Abschiebung. In der Nacht von Montag auf Dienstag kam es zu einer Sammelabschiebung nach Georgien aus Sachsen. Während der Abschiebung wurde eine Familie getrennt, mindestens zwei Personen mit Behinderungen wurden abgeschoben. Zudem holte die Polizei eine Person aus einer Jugendhilfeeinrichtung ab. Letztere Abschiebung wurde frühmorgens jedoch wieder abgebrochen. Die Trennung der Familie verstößt gegen den Kenia-Koalitionsvertrag. Nun regt sich etwas in Regierungskreisen: Die Grünen haben Schritte angekündigt. Wir sind gespannt. Unsere PM dazu.

Arbeitslosigkeit. Einem aktuellen IAB-Bericht zufolge sind in Deutschland Geflüchtete besonders hart von den negativen Arbeitsmarktauswirkungen von Corona betroffen. Zwischen März und August 2020 ist die Arbeitslosenquote bei Personen aus Kriegs- und Krisenländern im Vergleich zu Personen mit einer EU-28-Staatsangehörigkeit mit fast dreifacher Stärke gestiegen (6,1 % vs. 2,1 %). Die Arbeitsmarktprojekte des Sächsischen Flüchtlingsrates sammeln derzeit Erfahrungen aus der Praxis, die Negativauswirkungen von Corona für Geflüchtete auf dem sächsischen Arbeitsmarkt ersichtlich machen – beispielsweise finanzielle Prekarisierung wegen Kurzarbeit, Kündigung von bestehende Arbeits-/ Ausbildungsverhältnisse, erhöhte Schwierigkeiten bei der Jobsuche oder unzureichender Unterstützung der Arbeitsverwaltung. Aus den Erkenntnissen möchten wir Lösungsansätzen für die Politik entwickeln. Falls Du derartige Erfahrungen gemacht haben, melde Dich gerne bei garthus-niegel@sfrev.de.

Mitwirkungspflichten. Der Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V. hat seine Informationen zu Mitwirkungspflichten bei der Passbeschaffung um einige neue Urteile ergänzt. Mehr Infos hier.

Interview. Notwendigkeit der Mehrsprachigkeit von Informationen zu Pandemiezeiten in einem Einwanderungsland, Infektionsgefahr im Lager, öffentliche Debatten geprägt von Rassismus… Für eine Bewertung der Corona-Zeit der Co-Geschäftsleiter*innen des Sächsischen Flüchtlingsrates, Angela Müller und Mark Gärtner, könnt Ihr in das neue anspiel-Magazin des Pariätischen Wohlfahrtsverbandes Sachsen e.V. hinenschnuppern! Hier entlang zur Ausgabe.

Afghanische Botschaft. Wenn Du nach dem 01.10.2020 einen Termin bei der afghanischen Botschaft haben, empfehlen wir dringend, einen neuen Termin zu vereinbaren. Im Zuge der Umstellung auf ein neues Terminvergabesystem wurden sämtliche Daten gelöscht. Zur neuen Anmeldung hier entlang. Mehr Informationen hier.

Spendenaufruf!  Solidarität benötigt Geld. Der Sächsische Flüchtlingsrat ist auch von Privatspenden abhängig. Dieses Jahr ist unser Spendentopf leider noch nicht so voll. Du hast finanzielle Kapazitäten und Lust uns zu unterstützen? Hier entlang zum Spenden!

Termine:

  • Vom 6. bis 13. September findet das erste Leipziger Kulturfestival der Roma & Sinti Latcho Dives statt. Auf Dich warten Konzerte, Filme, Lesungen, Ausstellungen und Podiumsdiskussionen! Hier entlang zum Programm.
  • Am 07. September, 17.30 Uhr treffen sich in Chemnitz interessierte Menschen zum Thema Chemnitz als Sicherer Hafen. Bei Interesse bitte anmelden bei aufstehen-gegen-rassismus-chemnitz@posteo.de
  • Am 13. September findet in Chemnitz das Wahlform Solidarisches Chemnitz – Gege Rassismus und rechte Hetze statt, organisiert vom Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Chemnitz. OB-Kandidat*innen stehen Rede und Antwort, außerdem sind migrantische Selbstorganisationen am Start. Hier entlang zur Veranstaltung.
  • Am 06. Oktober bietet das Psychosoziale Zentrum Dresden eine Fortbildung zu „Gesprächssituationen mit Sprachmittler*innen in der psychosozialen Beratung“ an. Das ganze Programm gibt’s hier.
  • Vom 04. bis 09. Oktober werden Geschichten und Realitäten von Sint*ezze und Rom*nja im Rahmen von Konzerten, Lesungen, Führungen, Filmen und bei einem Fachtag erzählt. Kaum jemand kann Persönlichkeiten der Minderheit nennen. Auch die Verfolgung und Vernichtung während des Nationalsozialismus ist nahezu unbekannt. Ein in der europäischen Kulturgeschichte gängiges Motiv ist die stereotype Darstellung von Rom*nja und Sinti*zze in bettelnden oder kriminellen Großfamilien bzw. Clans. Dagegen sprechen Persönlichkeiten der Minderheit und erzählen Geschichte(n). Vollendet wird die Veranstaltungsreihe von weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen mit einem Fachtag am 08. und 09. Oktober. Alle Infos und Programm hier.

Stellenausschreibungen:

  • Die Initiative für Internationalen Kulturaustausch e.V. (IIK) Hannover sucht eine*n Mitarbeiter*in auf Honorarbasis zur Konzeption, Vorbereitung und Durchführung von Medienworkshops mit dem Ziel, junge Menschen mit und ohne Fluchterfahrung bei ihrer Kompetenzerweiterung zu unterstützen und zu zivilgesellschaftlichem Engagement zu ermutigen. Bei Interesse meldet Euch bei info@iik-hannover.de.
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