SFR Newsletter 38/2020

Pikpa von Räumung bedroht! Ende September konnte die Räumung vom Camp Pikpa auf Lesvos kurzzeitig verhindert werden, nun ist die Sorge wieder akut. PRO ASYL schreibt dazu: „Dieses Leuchtturmprojekt, das für Menschenwürde und Menschlichkeit steht, wird nun zerstört und akut von Räumung bedroht. Jede humane Alternative zum Albtraum Moria 2.0 soll abgeschafft werden.“ Das Pikpa Camp bietet einen menschenwürdigen Gegenentwurf zu den anderen Lagern auf Lesvos, und Schutz für besonders vulnerable Gruppen wie beispielsweise Familien und Personen mit Behinderungen. Macht Rabatz auf Twitter um darauf aufmerksam zu machen! #SavePikpa

Abschiebestopp. Nach dem mutmaßlich terroristischen Attentat auf zwei Menschen in der Dresdner Innenstadt Anfang Oktober durch eine Person syrischer Staatsbürgerschaft werden die rechtspopulistischen Rufe nach Abschiebungen in den Folterstaat Syrien durch einige Innenminister, darunter unser werter Herr Prof. Dr. Roland Wöller, wieder laut. Wir Landeflüchtlingsräte und PRO ASYL haben dagegen in einer Pressemitteilung ein klares Zeichen gesetzt: die Einhaltung menschenrechtlicher Grundsätze verbietet Abschiebungen in einen Folterstaat. Punkt. Würde die Person sehenden Auges der im Herkunftsland verbreiteten Folter oder Todesgefahr ausgeliefert werden, wäre die Bundesrepublik verantwortlich. Wöller instrumentalisiert und zündelt – und bietet damit eine Steilvorlage für alle, die noch weiter rechts stehen als er selber. Hier entlang zur gemeinsamen PM.

Asylinitiativekonferenz. Wir – das Kulturbüro Sachsen, der Paritätische Wohlfahrtsverband, Landesverband Sachsen, weiterdenken- Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen und der Sächsische Flüchtlingsrat laden ein zur diesjährigen Asyl-Ini-Konferenz vom 9. bis 14. November. Erstmals digital, erstmals mehrtägig. Es wird um die Gesundheitssituation und Unterbringung von Geflüchteten zu Pandemiezeiten, #LeaveNoOneBehind  und was weiße Menschen in Asylinis unbedingt wissen sollten gehen. Hier das Programm. Meldet euch noch bis Samstag an!

Offener Brief an die Staatsregierung. Nach Corona beginnt das Sparen – so betitelte der mdr Mitte Oktober eine Diskussion zu den anstehenden Haushaltskürzungen in Sachsen. Der DGB Sachsen, in Kooperation mit vielen weiteren Organisationen und Vereinen, hat nun an die Staatsregierung einen Offenen Brief geschrieben, der SFR hat auch mit unterzeichnet. Wir wollen damit einen Appell senden: Kürzungen in Sozial-, Kultur-, Jugend-, Integrations- und Bildungsbereichen sind keine Antwort auf die aktuelle Krise. Eine starke Unterstützung in diesen Bereichen ist dringend notwendig für eine solidarische Gesellschaft, die Demokratie und Teilhabe großschreibt. Um die gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Monate und Jahre anzugehen, „dürfen mühsam aufgebaute Strukturen nicht aufs Spiel gesetzt werden.“ Ausrufezeichen! Hier entlang zum Brief.

Termine

  • Am 5. November veranstaltet das House of Resources und das Kulturbüro Sachsen einen Workshop zu rassismuskritischer Berichterstattung. Ziel ist es, Alternativen zu problematischen Begriffen zu erarbeiten und Best Practices für diskriminierungsfreie Medien zu üben. Infos und Anmeldung hier.
  • Am 7. und 8. November lädt der Ausländerrat Dresden junge Menschen mit Migrations- oder Fluchterfahrung zum Schreib- und Leseworkshop mit der Autorin, Dichterin und Leiterin Sarah Rehm ein. Der Workshop ist kostenlos, Fahrtkosten können erstattet werden. Zu mehr Infos hier entlang.
  • Vom 9. bis 14. November findet die Asylinitativekonferenz statt. Spannende Workshops zu Wohnen im Lager zu Pandemiezeiten, #LeaveNoOneBehind, und darüber, was weiße Menschen in Asylinitativen unbedingt wissen solllten warten. Infos zu Programm und Anmeldung hier!
  • Vom 29. Oktober bis 3. Dezember veranstaltet die TU Dresden die Reihe „Vielfalt im Dialog“. Es wird eine Erinnerungsreise geben zu BPoC-feministischen Traditionen und Widerstandsbewegungen im Ost-West-Kontext, einen Comic-Workshop zu Vielfalt, Lesung des Buches „Umkämpftes Asyl“ und noch mehr. Mehr Infos gibt’s hier.
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