Kurzinfo: Covid19-Fälle in Aufnahmeeinrichtung Dölzig

Dem SFR wurde bekannt, dass sich Menschen aus der Aufnahmeeinrichtung Dölzig mit Covid19 infizierten. Eine von der Landesdirektion gestern, 12. November, beantwortete Anfrage des SFR ergab Folgendes:

  • Acht Personen wurden positiv getestet. Sie sowie 23 weitere, als Kontaktpersonen eingestufte Menschen befinden sich in Quarantäne.
  • DIe Quarantäne wird in einem separaten Teil der Einrichtung vollzogen.
  • Die 233 weiteren im Lager lebenden Menschen wurden nicht unter Quarantäne gesetzt – bedeutet: keine Komplettquarantäne in Dölzig. Eine Testung aller anderen Bewohner*innen erfolgte nicht.

Die Aufnahmeeinrichtung Dölzig stand allerdings in der Vergangenheit, zwischen Freitag, 18. September, bis Dienstag, 22. September unter Komplettquarantäne. Der SFR zeigt sich zunächst erleichtert, dass es diesmal gelungen ist, eine Komplettquarantäne abzuwenden. Der Verein ist mit Bewohner*innen des Lagers in Kontakt.

Die Landesdirektion hatte am 29. Oktober öffentlich das Ziel bekanntgegeben, Komplettquarantänen während der zweiten Infektionswelle vermeiden zu wollen. Das war zwischenzeitlich auf der Bremer Straße in Dresden nicht gelungen. Die Bewohner*innen dort standen vom 17. Oktober bis zum 04. November unter Quarantäne, infizierte Menschen und Kontaktpersonen wurden auf dem Hammerweg untergebracht. Die freiheitsbeschränkende Maßnahme wurde dort für einige Tage über den ursprünglich angeordneten 30. Oktober verlängert – ein Phänomen, was bei Quarantänen ganzer Lager häufig passiert, da eine Durchseuchung durch die Gesundheitsämter in Kauf genommen wird. Für den SFR ist das Lager auf der Bremer Straße – als Zeltlager – als Ort mit einem höheren Covid19-Infektionsrisiko einzustufen. In den größeren Zelten schlafen die Menschen in Kabinen, welche nach oben hin offen sind.

Die Fraktion DIE LINKE hatte zuletzt gefordert die dezentrale Unterbringung aller Menschen in Lagern zu ermöglichen. Auch der SFR sprach sich immer wieder für diese politsche Lösung durch das Innenministerium anstelle der administrativen Vorkehrungen der Landesdirektion aus.

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