Wer durch Europa flieht, muss sicher Ankommen können und darf nicht an einer Mauer gestoppt werden. Über welche Route oder in welchem Zeitraum dabei durch Europa geflohen wird, ist unerheblich. Dass Menschen aus oder durch Europa fliehen, geschieht nicht zum ersten Mal. Es ist heute die Verantwortung aller – insbesondere der politischen Entscheidungsträger:innen – das sichere Ankommen zu ermöglichen. Dies gilt umso mehr, weil Faschist:innen in Deutschland zur Grenze mobilisieren und als vermeintliche Grenzschüzter:innen Jagd auf Geflüchtete machen. Die Oder-Neiße-Grenze steht symbolisch für das Europa des „Nie wieder!“ und gegen den Faschismus. Das Handeln deutscher Politiker:innen muss diesem Grundsatz verpflichtet sein.
Jedoch, eine Rhetorik, die Mauern und Zäune fordert, geht in die entgegengesetzte Richtung und steht damit allem entgegen, was einmal der Anspruch Europas war. Die Europäische Union nun auch noch an ihrer östlichen Außengrenze abriegeln zu wollen, ist ein menschenunwürdiges Vorhaben. Gleichwohl geschieht das bereits heute an der südöstlichen Außengrenze auf dem Balkan.
Europa ist umringt von Lagern des Grauens. In Libyen werden Menschen gefoltert, auf dem Balkan ringen sie gegen die Kälte, auf den griechischen Inseln werden sie in Haftlagern eingesperrt, im Mittelmeer ertrinken sie.
Genug ist genug, diese Zustände dürfen nicht auch noch in Osteuropa geschaffen werden!
Für uns ist es dabei selbstverständlich, warum Menschen nach Westeuropa und damit über die Oder-Neiße-Grenze fliehen. Macht die polnische Regierung doch keinen Hehl daraus, dass sie keine Schutzsuchenden aufnehmen möchte. Eine gemeinsame Asylpolitik, ein faires, gemeinsames Asylrecht gibt es nicht in Europa. Das hat auch die Bundesrepublik mit ihrer Politik seit Anfang der 90er Jahre zu verantworten.
Es heißt nun endlich, Verantwortung zu übernehmen und einen humanitären Korridor von Belarus durch Polen nach Deutschland zu schaffen. Die Menschen in den Camps in Griechenland, Bosnien und Serbien müssen endlich evakuiert werden! Es darf keine rechtswidrigen Zurückweisungen an der EU-Außengrenze geben. Menschenrechte müssen Maßstab politischen Handelns sein. Denn eines zeigt sich: die Zäune und Mauern dort halten nicht, Flucht und Migration können über kurz oder lang nicht aufgehalten werden und das müssen sie auch gar nicht. Wir brauchen sichere Fluchtwege – nach Europa, durch Europa. Jede Mauer fällt!
Was können Sie/ was könnt ihr tun?
– Seid solidarisch mit Menschen auf der Flucht und bietet ihnen Eure direkte Hilfe an – mit einem wärmenden Getränk oder der Vermittlung zu Hilfsstrukturen.
– Vernetzen Sie sich mit anderen solidarischen Menschen! Ihre Mail – Adresse oder andere Kontaktdaten können Sie gerne bei uns hinterlegen. Wir informieren Sie über weitere Aktionen.
– Organisiert Unterstützung für die neu ankommenden Menschen. Diese werden zuerst in Erstaufnahmeeinrichtungen (In Sachsen: Dresden, Chemnitz, Schneeberg, Leipzig oder Dölzig, In Brandenburg: Eisenhüttenstadt) untergebracht und kommen dann in einigen Monaten in den Kommunen an.
– Tretet rassistischer Hetze und Forderungen nach Abschottung und neuen Grenzen entgegen!
– Spenden Sie für die Menschen auf der Flucht!
– Sprecht Vereine wie die Flüchtlingsräte und progressive Abgeordnete aus eurer Region/ eurem Bundesland an. Sie sind über die bestehende Situation und Bedarfe informiert.
Spendenkonto für solidarische Organisationen und Initiativen in Polen:
Roter Baum Leipzig e. V.
IBAN: DE22500310001056268002
BIC: TRODDEF1
Triodos Bank Deutschland
Aufruf zu Unterstützungsaktionen!
Wir rufen auf zur Solidaritätsaktion! Am Freitag, den 12. November 2021 werden wir uns zwischen 16 und 18 Uhr entlang der polnisch-deutschen Grenze versammeln um ein Zeichen zu setzen, um uns zu vernetzen und um Spenden zu sammeln.
In Sachsen könnt ihr uns hier antreffen:
– Bad Muskau Grenzübergang Postbrücke
– Görlitz Altstadtbrücke
– Ostritz Grenzübergang Bahnhofstraße
– Zittau Grottauer Brücke
Wir sammeln folgende Spenden, die wir unmittelbar an Unterstützungsstrukturen in Polen übergeben:
– Powerbanks (geladen)
– Winterschlafsäcke (keine leichten Sommerschlafsäcke)
– Unterwäsche (NEU!)
– Winterschuhe ab Größe 40
– Socken
– Taschenlampen
Wenn Sie und ihr nicht vor Ort sein könnt oder anderweitig Fragen habt, dann meldet euch gerne unter +49 3581 403005
In Brandenburg könnt ihr uns hier antreffen:
– Guben Grenzübergang Gubiner Straße
Sachspenden nimmt gerne entgegen:
Sächsischer Flüchtlingsrat e.V.
Dammweg 5
01097 Dresden
schmidtke@sfrev.de
UND
Wir packen’s an e.V. – Nothilfe für Geflüchtete
Frankfurter Straße Ausbau 24
16259 Bad Freienwalde
info@wir-packens-an.info
Telefonische Erreichbarkeit:
Dienstags 13.00 Uhr – 16.00 Uhr
Freitags 9.00 Uhr – 12.00 Uhr
Telefon Office Wir packen’s an: 0152 – 54163872
Benötigt werden vor allem:
– Powerbanks (geladen)
– Winterschlafsäcke (keine leichten Sommerschlafsäcke)
– Unterwäsche (NEU!)
– Winterschuhe ab Größe 40
– Socken
– Taschenlampen
Kontakt Sachsen: +49 3581 403005, Schulstraße 8, 02826 Görlitz
Kontakt Brandenburg: <daniel.jacobi@linksfraktion-brandenburg.de>