PM: Rückblick auf sieben Jahre Bleiberechtsberatung in Sachsen

Förderperiode neigt sich zum 30. September dem Ende zu
Seit sieben Jahren berät das Projekt RESQUE continued des Sächsischen Flüchtlingsrates sachsenweit Geflüchtete und geduldete Personen über Bleiberechtsperspektiven und dem Festigen eines ungesicherten Aufenthaltsstatus durch Integration. Auch setzte es sich ein für verbesserte Möglichkeiten der Grundbildung und Qualifizierung von in Sachsen lebenden Geflüchteten ein, um eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration zu ermöglichen. Ein Rückblick.

Das vom Europäischen Sozialfond geförderte RESQUE-Netzwerk hat während der siebenjährigen Projektlaufzeit über 3500 Geflüchtete langfristig eng begleitet und beraten. Darüber hinaus führte das Netzwerk eine fünfstellige Zahl von Einzelberatungen durch. Als Fachstelle für aufenthaltsrechtliche Rahmembedingungen der Arbeitsmartintegration schulten die RESQUE-Projekte mehr als 1.300 der Sächsischen Arbeitsagenturen, sowie weitere hauptamtliche Berater*innen. „Durch die Kombination von Beratung, Schulung, Vernetzung und Interessenvertretung macht RESQUE plastisch, wie nachhaltige Strukturen für die gelungene Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten in Sachsen geschaffen werden können“, erklärt Dr. Kristian Garthus-Niegel vom Sächsischen Flüchtlingsrat.

Wichtige Impulse für die Aufenthaltssicherung gut integrierter Geduldeter in Sachsen

Auch Staatssekretär Thomas Kralinski aus dem Sächsischen Ministerium für Arbeit, Wirtschaft und Verkehr fand bei der Abschlussfeier des RESQUE-Netzwerks Ende September lobende Worte. Das Projekt habe hohe Relevanz für die Arbeit im Bereich Aufenthaltssicherung von gut integrierten Geduldeten in Sachsen. Staatssekretär Sebastian Vogel aus dem Sächsischen Sozialministerium hob das Thema nachholende Schulbildung hervor. Auf Grund von Krieg, sowie politischer und ökonomischer Unstabilität haben viele Geflüchtete eine zerbrochene Bildingsbiographie. Garthus-Niegel erklärt „Obwohl die Landesregierung sich im Koalitionsvertrag 2019 auf ein Landesprogramm für nachholende Schulbildung für Migrant*innen geeinigt hat, mangelt es nach wie vor an der Umsetzung. Wir freuen uns auf die Unterstützung des Sozialministeriums. Das Landesprogramm muss nun endlich eingeführt werden!“

Podiumsgespräch mit RESQUE-Berater*innen bei der Abschlussveranstaltung.

Ein Ausblick auf die kommenden Herausforderungen

Eine neue RESQUE-Förderung steht für die nächsten vier Jahre bereits in Aussicht, diesmal unter dem Namen“RESQUE forward“. „In Kooperation mit weiteren Partnern aus Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wird Schwerpunkt unserer Arbeit das Chancen-Aufenthaltsrecht, die vom Bund angekündigte Reform der Ausbildungs- und Beschäftigungsduldung und die lang ersehnte Abschaffung von Arbeitsverboten sein“, beschreibt Garthus-Niegel. Auch Geflüchtete aus der Ukraine seien oben auf der Agenda des Projekts: „Im Jahr 2023 werden die ersten Personen aus der Ukraine Sprachkurse abgeschlossen haben. Dann wird sich schnell die Frage nach dem Einstieg in den Arbeitsmarkt stellen. Dafür wollen wir uns bereithalten“, so Garthus-Niegel. Zudem wurde ein neues Teilprojekt aufgenommen, das Geflüchtete mit Behinderung bei der Arbeitsmarktintegration unterstützen soll.

Mohamad Al Nuaimi und Dia Sarraf spielen bei der Abschlussfeier von RESQUE.

Hintergrund

Seit 2008 gibt es in Sachsen durch den Bund geförderte Beratungsnetzwerke zu Arbeitsmarktintegration. Die Projekte seit 2015 werden durch den Europäischen Sozialfonds gefördert und sind Teil des sogenannten Netzwerkes „Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen“ (IvAF). In Sachsen ist das RESQUE-Beratungsnetzwerk insbesondere vom Aufbauwerk Region Leipzig GmbH und dem Sächsischen Flüchtlingsrat e.V. getragen. Auch in anderen Bundesländern zogen die iVAF-Netzwerke eine positive Bilanz der letzten Jahre.

Kontakt:
Sächsischer Flüchtlingsrat
– Dr. Kristian Garthus-Niegel –
Mobil: +49 176 427 286 23
Mail: garthus-niegel@sfrev.de

Teile diesen Beitrag: