Newsletter 06/2023: Abschiebungen ohne Vorankündigung / Sächsische Polizei unter Verdacht / Wahnsinnige Kürzungen / Grenzkontrollen in Sachsen / Landrat von Bautzen / Neonazi-Demo in Sebnitz / Flucht vor geschlechtsspezifischer Gewalt

Von wegen Sommerloch: Es gibt so viele wichtige Nachrichten zum Thema Fluchtmigration bzw. Geflüchtete in Deutschland, dass wir in unserem Newsletter nur eine kleine Sammlung ausgewählter Ereignisse anbieten können. Wie immer ist unser Newsletter auch auf unserer Homepage oder auf unseren Kanälen in den sozialen Netzwerken zu finden. Wenn Du der Meinung bist, dass noch mehr Menschen von diesen Ereignissen erfahren sollten, freuen wir uns über das Teilen! Es wäre auch eine Idee, den Newsletter auszudrucken, zusammenzubinden und auf den Tisch am Arbeitsplatz, in der WG oder in der Schule zu legen.

Landrat von Bautzen schürt Feindbild “Geflüchtete” – Unsere Stellungnahme

Wenn ein Landrag sich bundesweit auf die Suche nach ‘schockierenden’ Beispielen von Gewalt begibt, um das Bild von ‘gewaltbereiten Geflüchteten’ zu belegen, legitimiert er die Gewaltbereitschaft gegenüber den Geflüchteten – Wörter, die auf der Straße zu Schimpfwörtern und Gewalttaten werden. Aber macht sich Herr Witschas ernsthaft Gedanken darüber, wie er gegen unrechtsmäßige Gewalt -von wem auch immer- vorgehen kann? Es gäbe bessere und menschlichere Wege – man muss sie nur wählen und mit ALLEN diskutieren. Hier gibt es einige Vorschläge.

Eindrücke aus Sebnitz: “Abi*, die Verrückten sind aus der Anstalt ausgebrochen!”

Die Kreisstadt des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge erregte zuletzt Aufsehen, als das Wohnheim für Geflüchtete Ziel eines rassistischen/faschistischen Angriffs wurde. Knapp einen Monat später, am Montag, den 14. August 2023, fand auf dem Marktplatz eine Demonstration mit faschistischen/hetzerischen Parolen statt – unmittelbar nach dem Angriff und fast die einzige öffentlichkeitswirksame Reaktion auf die Schlagzeilen. Unsere Pressestelle war vor Ort.

Türkei: Das Land der unglücklichen Kinder

Die Türkei nimmt derzeit Rang drei unter den Hauptherkunftsländern von Geflüchteten in Deutschland sowie Sachsen ein. Darüber hinaus kommen viele Menschen aus dem Land zu Arbeits- und Ausbildungszwecken nach Deutschland. Laut einer UNICEF-Studie wollen 76 Prozent der Jugendlichen in der Türkei ihr Land verlassen. Die Gründe für die breite Unzufriedenheit der Bevölkerung sind vielfältig und es werden immer zahlreiche weitere Gründe fehlen, warum sich das Land für die Mehrheit ihrer Einwohner*innen zum Albtraum entwickelt hat.

Newsletter 05/2023: 5.889 Asylsuchende in Sachsen / Fachkräfteeinwanderungsgesetz / EU-Tunesien-Deal / Handschlag oder Handschellen? / Asylinitiativen-Konferenz

Liebe Newsletterabonnent*innen,

in unserem Themenbereich erleben wir momentan sehr ereignisreiche Zeiten. Einerseits beschäftigen wir uns mit der aktuellen Lage an den europäischen Außengrenzen sowie der geplanten GEAS-Reform, die weiterhin gravierende Menschenrechtsverletzungen aufdeckt. Andererseits gibt es auch lokal besorgniserregende Zustände, die das Leben der Geflüchteten unmittelbar beeinflussen. Der Angriff auf Geflüchtete in Sebnitz war ein erschütterndes Ereignis, welches wir in einer Pressemitteilung bewerteten. Trotzdem möchten wir auch in diesem Newsletter die Realität aufgreifen und zeigen, welche oft unsichtbaren Chancen und Handlungsmöglichkeiten denkbar wären, um demokratiefeindlichen Entwicklungen entgegenzutreten.

PM – Rassistischer Angriff auf Geflüchtete im Wohnheim in Sebnitz: Kein Einzelfall, sondern eine Spiegelung gefährlicher Entwicklungen

In Sebnitz, einer Kreisstadt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, hat es am Samstagabend (22. Juli 2023) einen rassistisch-faschistischen Angriff auf ein Wohnheim für Geflüchtete gegeben. Vier Männer, davon zwei maskiert, brachen in das Haus ein und griffen zwei Geflüchtete im Alter von 16 und 18 Jahren an. Osman Oğuz vom Sächsischen Flüchtlingsrat betont, dass der rassistische Angriff in Sebnitz ernst genommen werden muss und fährt fort: „Er ist kein Einzelfall, weil er im Einklang mit rassistischen Vorfällen und gesellschaftlichen Tendenzen steht, die wir insbesondere in einigen Stadtteilen von Großstädten und in ländlichen Regionen Sachsens seit einiger Zeit beobachten.“